Bei der Verbrennung von Abfall entstehen Abgase, die mit diversen Schadstoffen beladen sind. Diese Schadstoffe werden in unterschiedlichen Verfahren von der Luft abgetrennt, bevor die gereinigte Abluft die Anlage sicher über den Kamin verlässt.
Seit Jahrzehnten forscht Kanadevia Inova im Bereich der Abgasreinigung und entwickelt neue, effektive Reinigungssysteme. Wir nutzen unsere internen Synergien, um Feuerung und Abgasreinigung optimal aufeinander abzustimmen und zu kombinieren. Die zahlreichen Verfahren, die daraus entstehen, können einzeln genutzt oder zu leistungsstarken Gesamtkonzepten verbunden werden.
Die Auswahl des Abgasreinigungskonzepts findet in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden statt. Zu den Auswahlfaktoren zählen regulatorische Luftverunreinigungs-Grenzwerte genauso wie die Erwartungen des Kunden bezüglich Energieeffizienz der Anlage, Einschränkungen bei der Einleitung von Abwasser oder die Platzverhältnisse vor Ort – um nur einige wenige davon zu nennen.
Durch den Abfall gelangen diverse Schadstoffe in den Verbrennungsprozess. Diese beinhalten oxidierte Verbrennungsprodukte wie SO2 und NOx-Produkte sowie Substanzen wie Chlor- oder Fluorwasserstoff, Schwermetalle, Dioxine und Furane. Mit spezifischen Reinigungsverfahren trennen wir diese Schadstoffe im Laufe des WtE-Prozesses ab, um sie im Anschluss fachgerecht zu entsorgen. Unser umfassendes Spektrum an Verfahren ermöglicht es uns, die unterschiedlichsten Anforderungen abzudecken.
Dank langjähriger Erfahrung verfügt Kanadevia Inova heute über eine Vielzahl an leistungsstarken Verfahren zur Reduktion von Emissionen. Basierend auf den individuellen Anforderungen und Rahmenbedingungen einer jeden Anlage entwickeln wir massgeschneiderte Gesamtkonzepte für die Abgasbehandlung. Folgende Fragen und Faktoren fliessen in die Zusammenstellung des geeigneten Gesamtkonzepts mit ein:
Jedes Abgasbehandlungsmodul dient einem spezifischen Zweck. Die höchste Leistung erzielt die Rauchgasreinigung, wenn die verschiedenen Komponenten miteinander kombiniert werden – basierend auf den individuellen Anforderungen der Anlage. So lassen sich auch die tiefsten BREF-Emissionswerte mühelos erreichen.
Der Kanadevia Inova-Gewebefilter ist ein Eigenprodukt von Kanadevia Inova und wird zur Abscheidung von Feststoffen (Staub) aus dem Abgas eingesetzt. Bei dem physikalischen Abscheideverfahren werden die Feststoffe an der Oberfläche eines gasdurchlässigen Gewebes filtriert.
Wird der Gewebefilter bei einer Trockensorption (XeroSorp-Verfahren) oder dem quasi-trockenen Sorptionsverfahren (Kanadevia Inova SemiDry) eingesetzt, bildet sich auf den Filterschläuchen eine Filterschicht aus Reagenzien und Flugasche, in welcher die Abscheidung der Schadstoffe stattfindet.
Die wichtigsten Vorteile des Kanadevia Inova-Gewebefilters sind:
Im Elektrofilter werden Partikel ionisiert, das heisst elektrostatisch aufgeladen, und anschliessend unter der Einwirkung eines elektrischen Feldes abgetrennt. Der Elektrofilter ist meist direkt nach dem Kessel angeordnet und umfasst zwei oder drei elektrische Felder.
Die wichtigsten Vorteile des Elektrofilters sind:
In Kanadevia Inovas Trockensorptionsverfahren «XeroSorp» werden saure Schadgase (z. B. HCl, HF und SO2) mit Hilfe von Absorptionsmitteln neutralisiert.
Der Begriff «xero» ist eine griechische Vorsilbe, die sich vom Wort «ξηρός» (xērós) ableitet und «trocken» bedeutet. Wie der Name bereits vorausschickt, kommt das Verfahren gänzlich ohne die Zugabe von Wasser aus. Stattdessen setzen wir für den Neutralisierungsprozess zwei unterschiedliche Absorptionsmittel ein: Kalkhydrat und Natriumhydrogencarbonat (umgangssprachlich auch bekannt als Natriumbicarbonat).
Je nach eingesetztem Neutralisationsmittel bezeichnen wir das Verfahren als:
Die wichtigsten Vorteile des «XeroSorp»-Verfahrens sind:
Beim Kanadevia Inova SemiDry-System handelt es sich um ein quasi-trockenes Sorptionsverfahren, welches das Prinzip der zirkulierenden Wirbelschicht nutzt.
Zur Neutralisierung der sauren Schadgase wird Kalkhydrat in den Wirbelbett-Reaktor eingedüst. Ein entscheidendes Element des Sorptionsverfahrens ist die Temperatur im Reaktor. Um die ideale Reaktionstemperatur (typischerweise 145 °C) zu erreichen, wird gleichzeitig Wasser in den Reaktor eingedüst. Zusätzlich zur Temperatur-Regelung reaktiviert das Wasser die rezirkulierten Reststoffe und optimiert dadurch die Abscheideleistung des Verfahrens.
Die wichtigsten Vorteile des Kanadevia Inova-SemiDry-Verfahrens sind:
Die Nasswäsche ist die wirkungsvollste Methode zur Entfernung saurer Schadgase – auch aus stark belasteten Abgasen. Sie erzielt die niedrigsten Emissionen und eignet sich darüber hinaus hervorragend zum Entfernen von Feinstaub und Aerosolen.
Nasswäscher bestehen aus mehreren Stufen, wobei jede Stufe einen individuellen Zweck erfüllt – Abscheidung bestimmter Schadstoffe, Sättigung der Abgase oder Wärmeauskopplung. Demgemäss enthält jede Wäscherstufe einen spezifischen Einbau wie Düsen, Rinnenverteiler, Füllkörper, Ringjet-Düsen, Tropfenabscheider etc. Durch den intensiven und verschiedenartigen Kontakt der Abgase mit Wasser werden die Schadstoffe äusserst gründlich erfasst und abgeschieden.
Die einzelnen Waschstufen verfügen über eigenständige Wasserkreisläufe. Über ein übergeordnetes Wasserkonzept wird sichergestellt, dass alle Stufen mit ausreichend Wasser versorgt sind und dass die abgeschiedenen Schadstoffe über die Wäscher-Abschlämmung abgeschieden werden. Vor der endgültigen Austragung werden die Wäscher-Abschlämmungsprodukte noch in einer Abwasseraufbereitung behandelt.
Kanadevia Inova bietet grundsätzlich drei unterschiedliche Typen von Nasswäschern an:
Die wichtigsten Vorteile des Kanadevia Inova-Nasswäschers:
Beim selektiven nicht-katalytischen Reduktionsverfahren (SNCR) reagieren Stickoxide (NOx) mit Ammoniak und werden chemisch in Stickstoff – einen natürlichen Bestandteil von Luft – und in Wasserdampf umgewandelt.
Für eine effiziente Entstickung (DeNOx) ist der Betrieb im richtigen Temperaturbereich entscheidend. Ist die Temperatur zu hoch, wird Ammoniak «verbrannt». Bei zu niedrigen Temperaturen sinkt die Reaktionsgeschwindigkeit, und ein grosser Teil des Ammoniaks gelangt unverbraucht zum Kamin. Der ideale Temperaturbereich befindet sich in der Nachbrennkammer, wo er aufgrund von Last- und Brennstoffvariationen aber Schwankungen unterliegt. Um diesen vorzubeugen, wird das Reduktionsmittel – Ammoniakwasser oder Harnstoff – an mehreren Stellen in die Nachbrennkammer eingedüst.
Selbst bei Betrieb im optimalen Temperaturbereich ist die Abscheiderate von NOx mit einem herkömmlichen SNCR-Verfahren allerdings begrenzt. Eine Erreichung von tieferen Grenzwerten erfordert die Einspritzung einer höheren Menge an Ammoniak als verbraucht wird. Der Überschuss wird in einer nachgelagerten Nasswäsche eliminiert. In unserem patentierten Verfahren wird das Ammoniak anschliessend aus dem Abwasser rückgewonnen und kann wieder in die Nachbrennkammer eingespritzt werden.
Die wichtigsten Vorteile des SNCR-Verfahrens von Kanadevia Inova sind:
Das von den Ingenieuren von Kanadevia Inova entwickelte DyNOR®-System ist ein verbessertes SNCR-Verfahren. Mit diesem können die Stickoxide bei minimiertem Ammoniakschlupf auf sehr niedrige Werte reduziert werden, welche bislang nur mit einem SCR-Verfahren möglich waren. Somit schliesst der nicht-katalytische DyNOR®-Prozess die Lücke zwischen dem aufwändigen SCR-Verfahren und dem herkömmlichen SNCR-Verfahren.Eine Investition, die sich lohnt.
Die wichtigsten Vorteile des DyNOR®-Verfahrens sind
Die selektive katalytische Reduktion (SCR) ist das wirksamste DeNOx-Verfahren. Hierbei werden Stickoxide (NOx) auf einer katalytischen Oberfläche in Stickstoff und Wasserdampf umgewandelt. Als Reduktionsmittel dienen dazu Ammoniakwasser oder Harnstoff.
Unter Einsatz eines Katalysators findet die Reduktion von Stickoxiden bei wesentlich tieferen Temperaturen und deutlich schneller als in einem SNCR-Verfahren statt. So werden Entstickungsgrade von über 90 % erreicht. Zusätzlich zeichnet sich das Verfahren durch einen tiefen Verbrauch von Ammoniakwasser (fast stöchiometrisch) und einen tiefen Ammoniak-Schlupf aus. Ist die Katalysator-Oberfläche genügend gross, wird gleichzeitig auch ein Teil der Dioxine und Furane zerstört.
Das SCR-Verfahren ist flexibel hinsichtlich der Betriebstemperatur und kann an unterschiedlichen Positionen in der Verfahrenskette der Abgasbehandlung eingesetzt werden. Entsprechend wird zwischen folgenden Konzepten unterschieden:
Rohgas-Katalysator:
Reingas-Katalysator:
Tieftemperatur-Katalysator:
Die wichtigsten Vorteile des SCR-Verfahrens sind:
Sowohl Quecksilber als auch Dioxine und Furane können an Aktivkohle (AK) oder Herdofenkoks (HOK) adsorbiert und anschliessend aus dem Abgas abgeschieden werden.
Je nach Gesamt-Konzept der Abgasreinigung erfolgt die Zugabe und spätere Ausschleusung der Aktivkohle (AK) oder des Herdofenkoks (HOK) in unterschiedlichen Verfahrensschritten:
Die wichtigsten Vorteile der Adsorption an Aktivkohle oder Herdofenkoks sind: